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Gesunde Lebensmittel im Faktencheck: Ernährungs-Profi räumt mit Mythen auf

Viele Lebensmittel gelten als gesund; zu Unrecht. Ernährungsberaterin Aurélia Corbaz erklärt, worauf es beim Einkauf ankommt – und weshalb es sich lohnt, genauer hinzusehen.

Fruchtjoghurt, Proteinriegel oder Granola: Wer sich ausgewogen ernähren möchte, greift oft zu Produkten, die auf den ersten Blick einen gesunden Eindruck machen. Doch dieser Eindruck täuscht nicht selten. Viele dieser Lebensmittel sind stark verarbeitet, enthalten viel Zucker und liefern weniger Nährstoffe, als sie den Anschein machen.

Ernährungsberaterin Aurélia Corbaz, spezialisiert auf Mikronährstoffmedizin und Nutritherapie, erklärt im Interview, welche Produkte man häufig überschätzt, mit welchen Marketingtricks dabei gearbeitet wird – und wie Sie sich im Supermarkt besser orientieren können.

Frau Corbaz, warum gelten Produkte wie Smoothies oder Fruchtjoghurt automatisch als gesund?
Aurélia Corbaz: Das liegt daran, dass sie Früchte enthalten oder zumindest den Eindruck erwecken. Obst steht für Natürlichkeit und Vitamine. Doch verarbeitet verliert es oft wertvolle Inhaltsstoffe, etwa Ballaststoffe oder empfindliche Vitamine wie Vitamin C. Zudem enthalten viele dieser Produkte zugesetzten Zucker und Zusatzstoffe. Das Gesundheitsimage überdeckt in solchen Fällen die tatsächliche Zusammensetzung.

Mit welchen Mitteln schaffen es Hersteller, ein ungesundes Produkt gesund wirken zu lassen?
Oft werden gezielt Begriffe wie «ohne Zuckerzusatz», «proteinreich» oder «Superfood» eingesetzt. Dazu kommen natürliche Farben, Bilder von Obst oder grünen Pflanzen sowie positive Schlagworte wie «Detox» oder «Immunsystem». Auch der sogenannte Nutri-Score wird genutzt – dieser kann allerdings durch gezielte Rezeptur-Anpassungen beeinflusst werden, ohne das gesamte Nährwertprofil widerzuspiegeln.

Weshalb kann auch ein Smoothie mit dem Hinweis «100 % Frucht» problematisch sein?
Weil er sehr konzentrierten Fruchtzucker enthält, insbesondere Fruktose. Diese wird in der Leber verstoffwechselt – bei übermässigem Konsum kann das zu Stoffwechselproblemen wie einer Fettleber oder Insulinresistenz führen. Ausserdem sättigt ein Smoothie weniger als eine ganze Frucht und enthält durch Verarbeitung und Lagerung oft weniger Vitamine.

Granolas und Müeslis werden ebenfalls gerne als gesund vermarktet. Zu Recht?
Nur teilweise. Viele Produkte enthalten grosse Mengen an zugesetztem Zucker – sei es in Form von Honig, Glukosesirup oder Fruchtsaftkonzentrat. Auch Trockenfrüchte tragen zur Zuckerlast bei. Häufig bestehen diese Müeslis ausserdem aus stark verarbeiteten Getreideflocken, die den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen lassen.

Inwiefern beeinflussen Farben und Begriffe unsere Wahrnehmung beim Einkauf?
Unser Unterbewusstsein spielt da eine grosse Rolle. Grüntöne, Naturmotive oder Begriffe wie «Bio» oder «natürlich» werden automatisch mit Gesundheit, Frische und Qualität assoziiert. Diese visuellen und sprachlichen Reize lassen uns glauben, ein Produkt sei gesünder, als es tatsächlich ist.

Was ist mit dem sogenannten Health-Halo-Effekt – was versteht man darunter?
Dabei handelt es sich um einen Wahrnehmungseffekt: Sobald ein Produkt ein als allgemein eher positives wahrgenommenes Merkmal aufweist – etwa «zuckerfrei» oder «vegan» –, schreiben wir ihm automatisch auch andere gesunde Eigenschaften zu. Dabei geraten problematische Inhaltsstoffe leicht aus dem Blickfeld.

Wie erkennt man denn, ob ein Produkt tatsächlich gesund ist – und nicht nur gesund erscheint?
Ein Blick auf die Zutatenliste lohnt sich. Je kürzer und verständlicher diese ist, desto besser. Steht Zucker an erster oder zweiter Stelle, sollte man skeptisch werden. Auch versteckter Zucker, etwa in Form von Glukosesirup, Dextrose oder Fruchtsaftkonzentrat, ist ein Hinweis auf übermässige Süsse. Im Zweifelsfall sind wenig verarbeitete Produkte mit vertrauten Zutaten die bessere Wahl.

Was halten Sie als Expertin von Diät- und Light-Produkten?
Diese Produkte suggerieren oft eine gesündere Zusammensetzung, enthalten aber häufig Zusatzstoffe, Zuckerersatz oder andere Füllstoffe. Nicht selten führen sie dazu, dass man mehr davon isst – in der Annahme, man würde Kalorien sparen. Empfehlenswerter ist eine Ernährung mit natürlichen, möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln.

Welche drei Produkte werden Ihrer Meinung nach besonders überschätzt?
Aus meiner Erfahrung folgende: Margarine; sie gilt als gesünder als Butter, enthält aber häufig gehärtete oder stark verarbeitete Fette. Dann proteinreiche Fertigprodukte – etwa Riegel oder Drinks, die oft Zusatzstoffe und Zucker enthalten. Und vegane Ersatzprodukte. Diese werden zwar als gesund wahrgenommen, sind aber vielfach stark verarbeitet und nicht immer nährstoffreich.

Welchen Rat geben Sie Menschen, die sich in der Vielzahl an Produkten und Versprechungen bewusster orientieren möchten?
Zurück zur Einfachheit: Frische Früchte statt Smoothies, selbstgemachtes Müesli statt Fertiggranola. Achten Sie auf kurze Zutatenlisten und lernen Sie, Werbeversprechen kritisch zu hinterfragen. Und vor allem: Hören Sie auf Ihr Körpergefühl, variieren Sie Ihre Ernährung – und streben Sie keine Perfektion an. Bewusste Ernährung bedeutet vor allem, informierte Entscheidungen im Alltag zu treffen.

Fazit: Wer gesund essen will, muss genau hinschauen

Die Verpackung eines Lebensmittels sagt wenig über dessen Nährwert. Gerade vermeintlich gesunde Produkte wie Fruchtjoghurts, Müeslis oder Smoothies sind oft Zuckerfallen oder stark verarbeitet. Wer seine Gesundheit im Blick behalten möchte, sollte sich nicht auf Etiketten verlassen – sondern auf Inhaltsstoffe und das eigene Bauchgefühl.

Aurélia Corbaz ist von ASCA und RME anerkannte Ernährungsberaterin, spezialisiert auf Mikronährstoffmedizin und Nutritherapie, mit über acht Jahren Berufserfahrung.

Sie verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der auf Zuhören und Empathie basiert, um ihre Patientinnen und Patienten dabei zu unterstützen, ein entspanntes Verhältnis zur Ernährung zu entwickeln, Verdauungsprobleme zu lösen und langfristige Ernährungskompetenz aufzubauen.

Dabei berücksichtigt sie körperliche, emotionale und hormonelle Bedürfnisse und begleitet einfühlsam auf dem Weg zu individuell passenden Lösungen – mit dem Ziel eines ganzheitlichen Wohlbefindens und nachhaltiger Gewohnheiten.

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Dieser Beitrag wurde von Commercial Publishing in Zusammenarbeit mit Groupe Mutuel erstellt. Commercial Publishing ist die Unit für Content Marketing, die im Auftrag von 20 Minuten und Tamedia kommerzielle Inhalte produziert.