Themenspezifische Specials
Mit themenspezifischen Specials, welche als zusätzlicher Zeitungsbund erscheinen, bietet die Sonntags Zeitung ihren Lesern regelmässig einen attraktiven Mehrwert.
Martin Kilchmann
Elegante, sortentypische, finessenreiche Weine sind das Markenzeichen von Sandrine Caloz. Die junge Winzerin, Mutter zweier Töchter, stieg nach dem erfolgreichen Weinbaustudium in Changins 2013 in den väterlichen Betrieb ein und führt ihn inzwischen in dritter Generation. Die sechs Hektar Weinberge in Miège oberhalb von Sierre, wo jedes dritte Haus einen Weinkeller beherbergt, bewirtschaftet sie zertifiziert biologisch mit einer von ihrem Vater geschickt in die Wege geleiteten Mechanisierung und der Hilfe einer Schafherde, die das Terrain zweimal im Jahr abfrisst und den Verzicht auf Herbizide einfach macht. 2019 wurde sie deshalb zur Biowinzerin des Jahres geadelt. Sogar der «Wine Advocate», der dank seines Testers Stephan Reinhardt jüngst den Schweizer Wein entdeckt hat, lobt: «Von allen neuen und jungen Winzern, die ich im letzten Jahr kennengelernt habe, ist Sandrine Caloz die aufregendste Entdeckung. Ihre Weine sind subtil, raffiniert und voller Energie und Persönlichkeit.»
Ein sehr gradliniger, kompletter Heida mit einem ausdrucksstarken Bouquet, Noten von Aprikosen, weissen Blüten, einer satten Struktur und einem langen, salzigen Abgang. Dieser Bilderbuchwein zeigt sich noch sehr frisch und jugendlich. 23 Franken
Der Südhang der Lägeren zwischen Dielsdorf und Baden ist mit seinem geschützten Klima und dem kalkhaltigen Boden wie geschaffen für den Rebbau. Pinot noir, Riesling-Sylvaner, aber auch Spezialitäten wie Pinot blanc und Gewürztraminer werden da angebaut. Christian Steimer übernahm das 4,5 Hektar grosse Wettinger Familienweingut 2018 von seinem Vater Paul. Vorher absolvierte er eine Lehre als Landmaschinenmechaniker und liess sich danach in der Bündner Herrschaft zum Winzer ausbilden. Der Titel des 1. Winzer-Schweizermeisters krönte die Ausbildung. Steimer betreibt einen sorgfältigen, naturnahen Rebbau und hält die Flächenerträge niedrig. Im Keller weiss er mit präziser Handschrift die Frucht und Typizität der Sorte herauszuarbeiten. «Kraft, Eleganz, Frische und Struktur» sind die Parameter, an denen er sich orientiert. Ein Highlight ist sein erstaunlich komplexer Cabernet Franc, den er seit 2015 reinsortig zu einem fabelhaften Wein ausbaut.
Ein aromatischer, frischer Wein mit einer reizvollen pfeffrig-grünen und schwarzfruchtigen Note, einem kräftigen, gut eingebetteten, reifen Tannin und einer saftigen Säure. Pure Eleganz, zweifellos ein Profiteur der Klimaerwärmung. 31 Franken
Martin Porrets Ideal eines Pinot noirs: reine, unverfälschte Aromen von kleinen Beeren. Im Gaumen nicht zu vollmundig, zu warm, sondern mit Präzision und einem griffigen Profil. Martin und seine Schwester Sophie repräsentieren die siebte Generation auf dem traditionsreichen Weingut mit der markanten Zeder. Alle Porrets verstanden es zu ihrer Zeit, Traditionsbewusstsein mit Innovationsgeist zu verbinden. Sophie und Martin sind beide bestens ausgebildet mit Auslanderfahrung. Sie kümmert sich mehr um den Chasselas, er um den Pinot Noir. Es sind keine jungen Wilden, sondern besonnene Weinbauern, darauf bedacht, das ihnen zugefallene Erbe mit Elan in die Zukunft zu tragen. Betritt man ihren Keller, so wähnt man sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Die Weine vergären in emaillierten Zementwannen. Die Maische wird von Hand runtergestossen. Alle Weine reifen nach der alkoholischen Gärung in zumeist alten, grossen Holzfässern. Das alte Etikett mit dem goldenen Rebblatt bürgt für zeitlose Qualität zu einem günstigen Preis.
Der robuste Wein vergärt mit seinem Stielgerüst und besitzt neben schwarzfruchtigen Noten ein noch jugendlich-strenges Tannin. Er endet sehr frisch, lang und elegant und sollte mit Vorteil ein paar Jahre in der Flasche reifen. 25 Franken
Mathilde Roux zog es ihn ihrem Leben des Öfteren rhoneauf- und abwärts. Im südfranzösischen Gigondas, unweit Châteauneuf-du-Pape, als Winzertochter geboren, gab es für sie nie einen anderen Beruf als jenen der Vorfahren. Sie sei als Kind schon in den Zaubertrank des Weins gefallen. Als ihre Eltern ihre zwei Weingüter verliessen und nach Lausanne übersiedelten, folgte sie ihnen zunächst ungern. Sie studierte Life Science an der ETH bevor sich an der Ecole d’Agronomie in Montpellier ihr Schicksal erfüllte. Mit einem Master in Weinbau und Önologie zog sie wieder rhoneaufwärts und landete schliesslich nach Praktika in der Waadt, Neuseeland und Südafrika im Wallis. Hier konnte sie 2016 in Fully die acht Hektar grosse Domaine Gérard Roduit übernehmen. Mit Elan und Neugierde begann sie sich mit den für sie unbekannten Rebsorten Petite Arvine, Humagne rouge und Cornalin zu beschäftigen. Zum Erstaunen ihrer Walliser Kollegen und Kolleginnen brachte es «la petite française» darin bald zur Meisterschaft.
Eine verführerische Petite Arvine aus bis zu vierzig-jährigen Rebstöcken. Im Bouquet Agrumen, Mandeln, dezent auch Rhabarber und Grapefruit. Im Geschmack kräftige, lebendige, saftige Struktur, dynamischer Abgang. 25 Franken
Patrick Adank kehrte 2018 mit prall gefülltem Rucksack aufs elterliche Weingut von Hansruedi und Rezia Adank in der Bündner Herrschaft zurück. Stationen seiner Ausbildung waren: Ingenieurschulen in Geisenheim und Dijon, Burgunder Praktika nur an ersten Adressen – Château de la Crée in Santenay, Sylvain Cathiard in Vosne-Romanée, Etienne Sauzet in Puligny-Montrachet. Das Champagner-Handwerk lernte er bei Raphael Bérêche in Ludes, Weiterbildung genoss er in Rheinhessen bei Klaus-Peter Keller und bei Fromm in Neuseeland. Wer derart viel erlebt und aufgesogen hat, will sich natürlich zuhause entsprechend einbringen. Seine Eltern hatten dafür ein offenes Ohr. Nun wird im Rebberg auf Bio umgestellt, im Keller Schaumwein hergestellt (er zählt zu den besten der Schweiz) und die Weiss- und Rotweinproduktion den aktuellsten handwerklichen Parametern mit Spontanvergärung der ganzen Trauben und vielem anderen angepasst. Sich deshalb auf den Lorbeeren ausruhen? «Wir stehen erst am Anfang», sagt er.
Von A bis Z aus der eigenen Produktion stammender, handgerüttelter Schaumwein aus Pinot noir. Komplexes, dezent rauchiges Bouquet mit Agrumennote, feine Perlage, einer saftigen Säure, gelbfruchtigen Aromen und einem langen herb-mineralischer, trockenen Abgang. 32 Franken
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