Spielzeug Welten Museum Basel
Steinenvorstadt 1, Basel
Telefon +41 61 225 95 95
Aktuelle Öffnungszeiten, Preise und viele weitere nützliche Informationen finden Sie auf www.swmb.museum
Sie präsentiert Sankt Nikolaus in vielen Formen und Farben: Einmal erinnert seine Kleidung noch an seinen Ursprung als Bischof von Myra, ein andermal trägt er ein grünes, braunes oder blaues Gewand mit weissem Pelz, wie es sich etwa für Väterchen Frost gehört. Viktorianischer Weihnachtsschmuck mit Santas, die in Heissluftballonen oder Zeppelinen eintreffen, ist ebenso zu bewundern wie weihnachtliche Bonbonnieren, die süsse Geheimnisse bergen. Kleine Besucherinnen und Besucher können ihr Santiglaus-Versli in der Ausstellung hinterlassen und erhalten einen Mal- und Rätselbogen. Und am 6. Dezember begrüsst natürlich Santiglaus persönlich die kleinen Gäste.
Die Ausstellung ist dreisprachig (Deutsch, Englisch, Französisch) und barrierefrei. Sie wird am 6. November 2021, einen Monat vor dem Nikolaustag, eröffnet und bis 13. Februar 2022 zu sehen sein. Die zeitliche Nähe zum Valentinstag ist kein Zufall, gilt doch Nikolaus auch als Patron der Verliebten!
1500 Jahre fromme Verehrung, kitschige Verniedlichung, gnadenlose Vermarktung und pädagogische Vereinnahmung hat der grosse alte Mann mit dem roten Mantel und dem weissen Rauschebart bereits auf dem Buckel. Man kennt ihn unter unterschiedlichsten Namen beinahe auf der ganzen Welt: Santiglaus, Sinterklaas, Santa Claus, Nikolaus … Braven Kindern bringt er Geschenke, unartigen die Rute.
Dem Nikolaus-Brauchtum liegt eine lange Tradition zugrunde. Sie formt sich aus verschiedenen Elementen, verändert sich mit der Zeit. Ausgang nimmt sie von der Figur des heiligen Nikolaus, in der zwei historische Personen verschmelzen: die Bischöfe Nikolaus von Myra (4. Jahrhundert) und Nikolaus von Sion (6. Jahrhundert) in der heutigen Türkei. Laut Legende hat Sankt Nikolaus zahlreiche Wunder vollbracht: So besänftigt er einen Sturm, erweckt Tote zum Leben und bewahrt Frauen vor der Prostitution. Schon im Mittelalter wird er in Europa als Schutzpatron der Kinder verehrt.
Bis zur Reformation im 16. Jahrhundert bringt Nikolaus die Geschenke. Doch der neue Protestantismus lehnt die Heiligenverehrung ab. 1535 beschenkt in der Familie von Martin Luther noch Nikolaus die Kinder. Zehn Jahre später sind in den Rechnungen Ausgaben für den «heiligen Christ» vermerkt. Aus ihm geht das Christkind hervor, das Nikolaus als Gabenbringer ablöst. Im 19. Jahrhundert kehrt er in dieser Funktion zurück – nun aber in weltlicher Gestalt. Schon 1820 schreibt das Grimm’sche Wörterbuch von «Weihnachtsmann» als «geschichtslosem Wort», das mancherorts synonym für «Christkind» stehe. August Hoffmann von Fallerslebens Lied «Morgen kommt der Weihnachtsmann» belegt: 1835 bringt der Weihnachtsmann die Geschenke.
Schon im Jahrhundert davor gelangt Sinterklaas mit holländischen Auswanderern nach Amerika. Fern der Heimat verliert er seine religiösen Wurzeln: Aus Sinterklaas wird Santa Claus, der kaum mehr mit dem Bischof aus Myra zu tun hat. Lange bevor Coca-Cola ihn ab 1931 alljährlich für Werbekampagnen zur Weihnachtszeit einsetzt, verbreitet sich im 19. Jahrhundert das Bild vom stets fröhlichen Mann im roten Mantel. Mit grossem Bauch, Rentieren und neuem Namen kehrt er nach Europa zurück.
Heute bestehen Traditionen und moderne Bilder nebeneinander. Die Gläubigen verehren den heiligen Nikolaus, die Werbung setzt auf den Weihnachtsmann, der klingelnde Kassen verspricht. Die Vorweihnachtszeit ist ohne ihn gar nicht mehr vorstellbar. Könnte er sehen, was aus ihm geworden ist: Bischof Nikolaus von Myra wäre sicher überrascht!
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Dieser Beitrag wurde von Commercial Publishing in Zusammenarbeit mit dem Spielzeug Welten Museum Basel erstellt. Commercial Publishing ist die Unit für Content Marketing, die im Auftrag von 20 Minuten und Tamedia kommerzielle Inhalte produziert.