Unterstützung im Alltag
Das Unterstützungs- und Beratungsangebot des SRK für Familien, pflegende Angehörige, ältere Menschen sowie MigrantInnen und Migranten ist vielseitig.
Die heute 50-Jährige Aargauerin erhielt im Alter von 24 Jahren die Diagnose Multiple Sklerose (MS). Nach einem Krankheitsschub vor sechs Jahren muss Vania Biondi akzeptieren, dass sie sich nicht mehr ohne Rollstuhl fortbewegen kann. So kann sie plötzlich weder ihren schwerkranken, hospitalisierten Mann selbstständig besuchen, noch Arzttermine wahrnehmen. Sie möchte ihren Bruder nicht ständig um Hilfe bitten und eine längere Strecke kann sie sich mit einem Taxi auf Dauer nicht leisten.
Vania Biondi erinnert sich an den Rotkreuz-Fahrdienst, den ihre Mutter oft nutzte, als sie krank war. Sie meldet sich beim SRK Kanton Aargau und erhält umgehend Hilfe angeboten. «Ich bin sehr froh und dankbar, dass Freiwillige vom Rotkreuz-Fahrdienst mich auch zu meinem Mann bis ins Spital Basel gefahren haben. Denn meine Behinderung hört nicht einfach in der Arztpraxis auf.»
Marcel Brunner ist einer von vielen freiwilligen Fahrern. Der 66-Jährige engagiert sich bereits seit sieben Jahren für das SRK Kanton Aargau. «Wir reden über Gott und die Welt und unsere politischen Ansichten», sagt der ehemalige Militärinstruktor. Seine Stammkundin ergänzt: «Da sind wir zwar nicht immer einer Meinung, das macht unsere Gespräche aber umso interessanter.»
Ohne den Rotkreuz-Fahrdienst käme sie kaum noch aus der Wohnung. «Der Fahrdienst gibt mir etwas Freiheit und Selbstständigkeit zurück, dafür bin ich sehr dankbar», so Vania Biondi.
Ihre Dankbarkeit drückt sie nicht nur mit Worten aus: Bereits zum zweiten Mal organisiert sie in ihrer Parterrewohnung einen Apéro für alle, die sie unterstützen. Darunter auch Fahrerinnen und Fahrer des Rotkreuz-Fahrdiensts. «Es ist nicht alltäglich, dass sich Fahrgäste so bei uns bedanken. Diese Einladung hat mich speziell gefreut», so der freiwillige Fahrer.
Ihr Mann verliert den Kampf gegen seine schwere Krankheit – ein weiterer Schicksalsschlag für Vania Biondi. Eine grosse Stütze sind ihr während dieser schwierigen Zeit ihre beiden Patenkinder. «Ich habe zwar keine eigenen Kinder, aber diese beiden bedeuten mir viel und sie tragen mich in meine Zukunft.» Sobald es wieder möglich ist, möchte sie mit den beiden eine grosse Reise machen. Darauf freut sie sich trotz allem sehr. Und auch darauf, dereinst wieder von Marcel Brunner gefahren zu werden. Denn diese Fahrten bedeuten ein kleines Stück normalen Alltag und Freiheit.
Das Unterstützungs- und Beratungsangebot des SRK für Familien, pflegende Angehörige, ältere Menschen sowie MigrantInnen und Migranten ist vielseitig.
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