Themenspezifische Specials
Mit themenspezifischen Specials, welche als zusätzlicher Zeitungsbund erscheinen, bietet die Basler Zeitung ihren Leserinnen und Lesern regelmässig einen attraktiven Mehrwert.
Karin Meier
Die Schönheit Mailands erschliesst sich nicht unbedingt auf den ersten Blick, vielleicht nicht einmal beim ersten Besuch: denn Italiens Wirtschaftsmetropole kann laut, hektisch und einschüchternd sein. Das zeigt sich bereits bei der Ankunft im imposanten Hauptbahnhof Milano Centrale. Er wurde 1931 eingeweiht, aber erst 1935 fertiggestellt und ist – sowohl punkto Dimensionen, als auch Passagieraufkommen – der zweitgrösste Bahnhof Italiens.
Eine Sightseeing-Tour beginnt idealerweise beim Dom mit seinen kunstvoll geschnitzten Türmen und Statuen aus weissem Marmor. Der Bau begann 1386 und dauerte fast 500 Jahre. In Auftrag gegeben wurde er vom damaligen Herzog von Mailand, der sich ein Symbol für den Ruhm und die Grösse der Stadt wünschte. Dies wurde erreicht: Der Mailänder Dom ist das grösste, gotische Gebäude Italiens und das grösste, gotische Gebäude der Welt, auf dessen Dach man spazieren kann – bei guter Sicht sieht man bis zu den Alpen. Gleich nebenan liegt die mondäne Galerie Vittorio Emanuele II mit Modeboutiquen, Restaurants und Bars. Verlässt man sie am hinteren Ausgang, betritt man eine nochmals andere Welt. Hier befindet sich das berühmte Opernhaus La Scala. Einer seiner Kronleuchter ist mit 365 Glühbirnen ausgestattet; eine für jeden Tag des Jahres.
Von der Scala geht es weiter zur Via Brera, die ins autofreie Künstlerviertel Brera führt. Hier verläuft das Leben langsamer, und die kleinen Strassen mit Ateliers, Geschäften und Kunsthandwerksräumen lassen sich entspannt entdecken und mit einem Apéro verbinden. Ausser im August sind die Via Brera und die via Fiori Chiari jeden dritten Sonntag im Monat voller Antiquitätenstände, die unter anderem Schmuck und Glas anbieten. Im Viertel befinden sich auch die Kunstgalerie Pinacoteca di Brera mit Werken von Raphael, Caravaggio und Tintoretto sowie der Botanische Garten, dessen Besuch kostenlos ist. Ebenfalls eine Reise wert ist das charmante Navigli-Viertel mit Kunsthandwerksläden, die um die Kanäle Naviglio Grande und Naviglio Pavese verteilt liegen. Sie sind «Überbleibsel» eines ganzen Netzwerks von Navigli, also Kanälen, die einst künstlich erschaffen wurden, um Waren zu transportieren. Auch die Marmorblöcke für den Bau des Doms gelangten so nach Mailand. Heute ist von diesem einstigen «Binnenvenedig» ausserhalb des Navigli-Viertels nichts mehr zu spüren, da die Kanäle zugeschüttet wurden.
«Baden-Baden is so nice that you have to name it twice», scherzte einst Bill Clinton, das heisst, «Baden-Baden ist so schön, dass man es zweimal sagen muss.» Allerdings muss man dies erst seit 1931 tun, denn damals benannte sich Baden zu Baden-Baden um. Wie ihr Name besagt, ist die Stadt für ihre Bäderkultur bekannt. Der Grund dafür liegt tief in der Erde: täglich strömen 800 000 Liter bis zu 68 Grad heissem Thermalwasser aus zwölf Quellen. Sie waren bereits den Römern bekannt, die dort Soldatenbäder bauten. Die Ruinen können unter dem 1877 eröffneten Friedrichsbad (Bild oben) besichtigt werden. Es ist das eine bekannte Bad der Stadt; das andere ist die Caracalla Therme. Die Thermalbäder ziehen auch die Schönen und Reichen an, darunter zum Beispiel Victoria Beckham, die zum Wellnessen gerne nach Baden-Baden reist. 2021 wurde die Stadt zusammen mit zehn weiteren europäischen Kur- und Bäderstädten als Teil der Great Spa Towns of Europe in die Unesco-Weltkulturerbeliste aufgenommen.
Eine Reise ohne Besuch im Thermalbad scheint zwar unvollständig, doch Baden-Baden hat noch weitere sinnliche Genüsse zu bieten. Die Stadt ist ein Mekka für Feinschmecker, welche die badische, elsässische oder internationale Küche schätzen. Auf ihre Kosten kommen auch Weinkennerinnen: In den sonnenverwöhnten Rebbergen der Umgebung werden Riesling, Spät-, Weiss- und Grauburgunder, Winzersekte und Obstbrände kultiviert. Unter den Museen sticht das Fabergé Museum hervor. Es zeigt 700 Meisterwerke von Carl Peter Fabergé, verschiedene Tierminiaturen aus Edelsteinen und hat die weltweit grösste Sammlung von Zigarettenetuis. Bei Schweizerinnen und Schweizern beliebt ist das Museum Frieder Burda mit Wechselausstellungen von Werken der Klassischen Moderne.
Eine weitere Besonderheit von Baden-Baden ist das viele Grün; ganze 61 Prozent der Stadtfläche sind bewaldet. Der Wald zählt gar zu den grössten Stadtwäldern Deutschlands. Zum Spazieren laden auch Parks und Gärten ein. Die grösste Anlage ist die unter Naturschutz stehende, drei Kilometer lange Lichtentaler Allee mit über 300 Baum- und Straucharten. Bummeln lässt sich angenehm mit Sightseeing und Shoppen verbinden, zumal die Wege kurz sind und die Innenstadt autofrei ist.
Strassburg ist elsässisch, französisch und europäisch auf einmal. Wie Genf und New York ist es Sitz internationaler Institutionen, obwohl es keine Hauptstadt ist. Das Europaparlament, der Europarat und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sind alle in Strassburg angesiedelt. Sie liegen im Europaviertel, das sich auf einem 2,5 Kilometer langen Parcours mittels Installationen in drei Sprachen, darunter Deutsch, erkunden lässt.
Auch wer sich nicht für Politik interessiert, findet in Strassburg eine Menge Sehenswertes. Da ist einmal das von Fachwerkhäusern und Kanälen geprägte Fischer- und Gerberviertel Petite France (Bild oben), dem Strassburg die Aufnahme ins Unesco-Weltkulturerbe um 1988 verdankt. Es wurde im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts, in der Renaissancezeit, erbaut und umfasst unter anderem das Gerberhaus und das Haus Kammerzell. Die Petite France liegt auf der Altstadtinsel Grande Île, die vom Flüsschen Ill umschlossen wird und die über 21 Brücken und Stege mit dem Rest der Stadt verbunden ist.
Ein Besuch des Strassburger Münsters, das über Jahrhunderte hinweg das höchste Bauwerk der christlichen Welt war, sollte bei einem Ausflug mit eingeplant werden. Eindrücklich ist insbesondere die Rosette mit einem Durchmesser von 14 Metern. Wer fit ist, kann den Turm hochsteigen und die Stadt von oben geniessen. Weitere sehenswerte Sakralbauten sind die Thomas-Kirche und die Kirche Saint-Pierre-le-Jeune. Erstere ist ein Beispiel für die elsässische gotische Architektur und für ihre barocken Grabmale sowie die Silbermannorgel bekannt – auf der einst Mozart gespielt hat. Letztere besitzt mit Säulen aus dem 11. Jahrhundert den ältesten erhaltenen Kreuzgang nördlich der Alpen.
Ein Höhepunkt, an der frischen Luft, ist der denkmalgeschützte Orangerie-Park. Mit 26 Hektaren ist er nicht nur der grösste Park Strassburgs, sondern gilt als die dortige Parkanlage schlechthin. Bis heute erhalten sind ein künstlicher See und eine Grotte mit einem Wasserfall. Im Park befindet sich des Weiteren ein ursprünglich 1607 in Molsheim erbautes Fachwerkhaus, das Stück für Stück abgetragen und im Park wieder aufgebaut wurde. Es beherbergt das Gourmet-Restaurant Buerehiesel. Für sinnliche Genüsse sorgt in Strassburg auch das diesen Januar eröffnete Taaka Beer Spa, das Wellness mit Bierkultur verbindet.
Im Jahr 2017 wurde auch die Neustadt zum Weltkulturerbe erklärt. Wer Strassburg erkunden möchte, muss dies übrigens nicht zu Fuss tun: Die Stadt gilt als fahrradfreundlichste Stadt von ganz Frankreich und kann dank ihrer Kanäle, zumindest teilweise, auch per Boot besichtigt werden.
Eingebettet in eine Berglandschaft, liegt Annecy malerisch am Lac d’Annecy, nur etwa 40 Kilometer von Genf entfernt. Die Stadt trägt dank des Flusses Thiou den Übernamen «Venedig von Savoyen» (Bild oben). Eine weitere Gemeinsamkeit: Annecy lässt sich wie Venedig am besten zu Fuss erkunden. Besonders sehenswert ist der mittelalterliche Stadtkern. Ein beliebtes Fotomotiv ist der Palais de l’Isle, der mitten im Fluss liegt und der einst als Gefängnis diente. Eindrucksvoll ist auch das denkmalgeschützte, über der Stadt thronende Château d’Annecy. In dieser mittelalterlichen Burg residierten einst die Grafen von Genf, seit 1956 dient sie als Museum. Um den Besuch in Annecy abzurunden, empfiehlt sich ein Spaziergang entlang des Canals du Vassé mit dem Pont des Amours in Richtung See. Wer die Umgebung der Stadt erkunden möchte, der bucht am besten eine Schifffahrt.
Colmar ist die kleine Schwester von Strassburg und ein genauso lohnenswertes Reiseziel. Unbestrittene Hauptattraktion ist das Viertel Klein-Venedig um das Flüsschen Lauch. Mit seinen bunten Fachwerkhäusern ist es fast zu schön, um wahr zu sein (Bild oben). Nicht verpassen sollte man das nahegelegene Gerberviertel, dessen hohe Fachwerkhäuser grösstenteils aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen. Sie waren zugleich Wohnsitz und Arbeitsplatz der Gerber, die im obersten Stock ihre Felle trockneten. Besonders schön ist das reich bemalte Haus Pfister aus der Renaissancezeit. Als kulturelles Highlight gilt das Unterlinden-Museum mit dem Isenheimer Altar. Dabei handelt es sich um ein Polyptychon, das der Maler Grünewald und der Bildhauer Niklaus von Hagenau zwischen 1512 und 1516 erschaffen hatten. Der Isenheimer Altar wurde gerade viereinhalb Jahre lang restauriert. Seit Ende Juni kann er nun wieder in seiner vollen Pracht bewundert und gleichsam neuentdeckt werden.
Freiburg im Breisgau dürfte vielen als Einkaufsstadt bekannt sein. Sie ist aber weit mehr als eine reine Shopping-Destination. Da ist einmal die historische Altstadt mit den vielen «Bächle», die vom Fluss Dreisam gespeist werden. Einst versorgten sie die Einwohnerinnen und Einwohner mit Wasser, heute wirken sie als Kuppler. Denn wer versehentlich in ein «Bächle» fällt, muss gemäss Legende jemanden aus Freiburg heiraten. Herzstück der Altstadt ist der Münsterplatz (Bild oben). Dort befindet sich nicht nur das Münster, sondern auch die Alte Wache mit dem Haus der Badischen Weine und das mit habsburgischen Wappen und Skulpturen verzierte Historische Kaufhaus, das – entgegen seines Namens – ein Veranstaltungsort ist. In das Sedanviertel in der Altstadt geht, wer studentisches Flair mit Kneipen und Cafés sucht. Wer sich Freiburg von oben anschauen möchte, der kann dies vom Wasserschlössle aus tun; das gar kein Schloss ist. Es ist vom Münsterplatz zu Fuss in 30 Minuten erreichbar. Noch beeindruckender ist die Sicht vom Kanonenplatz auf den Schlossberg gleich neben der Altstadt. Vom 1284 Meter hohen Berg Schauinsland geniesst man sogar einen Panoramablick ins Rheintal. Die Anhöhe wird in 20 Minuten per Seilbahn erreicht.
Die Stadt Como ist für viele die Schönste der Lombardei (Bild oben). Dank ihrer Lage am Südende des verzweigten Comersees wurde sie schon früh zu einem wichtigen Handelszentrum. Ihren Wohlstand verdankte sie der Seide, weshalb sie lange als «Stadt der Seide» galt. Davon zeugt das Seidenmuseum, das den lange geheim gehaltenen Herstellungsprozess des kostbaren Textils darlegt. Bis heute ist Como ein guter Ort zum Shoppen geblieben. Markttage sind Dienstag, Donnerstag und Samstag. Auch die Architektur kommt nicht zu kurz. Eines der Wahrzeichen der Stadt ist der kunstvoll ausgestattete Dom, dessen Bau im ausgehenden 14. Jahrhundert begann und bis ins 18. Jahrhundert andauerte. Italienische Lebensfreude lässt sich auch in der Umgebung von Como geniessen. Die am Comersee gelegenen Ortschaften Cernobbio, Menaggio und Bellagio zählen zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Region.
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