(Susanne Heinz)
Pensionskassen

Reformen sind überfällig

Was Sie über unsere Pensionskassen wissen müssen.

Illustration: Suse Heinz

Zum 19. Mal hat das Beratungsunternehmen Weibel Hess & Partner AG zusammen mit der SonntagsZeitung, «Finanz und Wirtschaft» und Bilan einen Vergleich unter den Gemeinschafts- und Sammelstiftungen der zweiten Säule durchgeführt. Die Rahmenbedingungen der beruflichen Vorsorge haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Reformen sind überfällig. Die bisherigen Abstimmungsvorlagen zeigten sich als zu einseitig, um die Mehrheit der Schweizerinnen und  Schweizer zu überzeugen. Die folgenden Kennzahlen zeigen, wie wichtig die beruflichen Vorsorge ist.

1 066 090 000 000 Franken Vermögen

Gemäss Bundesamt für Statistik betrug das verwaltete Vermögen aller Pensionskassen in der Schweiz per Ende 2022 insgesamt rund 1066 Milliarden Franken.

240 291 Franken Auszahlung

So hoch ist laut Bundesamt für Statistik der Betrag, der pro Person 2022 durchschnittlich als Kapital- oder Teilkapital bei der Pensionierung ausbezahlt wurde. Insgesamt waren es 13 Milliarden Franken. Das sind 79 Prozent mehr als vor fünf Jahren oder 121 Prozent mehr als vor zehn Jahre.

1353 Vorsorgeeinrichtungen

Ende 2022 gab es in der Schweiz 1353 Vorsorgeeinrichtungen. Dies sind rund ein Drittel weniger als vor zehn Jahren. Ein Grossteil der Vorsorge-einrichtungen sind privatrechtliche Firmen-Pensionskassen, die bereits in der Zeit vor dem BVG-Obligatorium 1985 gegründet wurden. Zwischenzeitlich haben sich auf dem Pensionskassenmarkt Sammeleinrichtungen durchgesetzt. Hauptgründe für die Konsolidierung auf dem Pensionskassenmarkt sind die steigenden regulatorischen Anforderungen sowie die erhöhte Komplexität der beruflichen Vorsorge. Einzelne Sammel-stiftungen bieten interessante Versicherungsangebote für firmeneigene Stiftungen an und ermöglichen dadurch, dass die Flexibilität erhalten bleibt und die Mitbestimmung mit wesentlich geringerem Aufwand möglich ist.

28,9 Prozent Aktien-Anlagen

Die Pensionskassen sind bestrebt, mit einem möglichst optimalen Rendite-Risiko-Verhältnis die Vorsorgegelder der Versicherten anzulegen. Mit der passenden Anlagestrategie sind langfristig positive Anlageerträge zu erwirtschaften. Die Leistungsversprechen an die Renten-bezüger müssen fortlaufend eingehalten sein, und den aktiv Versicherten muss eine solide Verzinsung gewährt werden. Ende 2022 waren insgesamt 28,9 Prozent der Vorsorgegelder in Aktien investiert, Ende 2012 war der Anteil mit 27,5 Prozent fast identisch. Auch die Obligationenquote blieb in den vergangenen zehn Jahren trotz gesunkener Zinsen in etwa gleich, jedoch stiegen die Immobilienanlagen von 17,4 Prozent auf markante 23,6 Prozent an. Leicht zugenommen haben die Alternativen Anlagen, die Ende 2022 bei insgesamt 8,8 Prozent lagen.

5,9 Millionen Versicherte

In der beruflichen Vorsorge sind aktuell rund 5,9 Millionen Personen versichert. Zusammen mit ihren jeweiligen Arbeitgebern bezahlen die Versicherten jährlich Beiträge von über 63 Milliarden Franken in die 2. Säule ein. 79 Prozent der Versicherten sind aktiv Versicherte, 15 Prozent beziehen eine Altersrente, die restlichen Personen eine Invaliden-, Ehegatten-, Partner- oder Kinderrenten.

25 Prozentpunkte höhere Rendite

Ein Vergleich der Anlagerenditen über die letzten zehn Jahre zeigt deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Gemeinschafts- und Sammelstiftungen. Die Pensionskasse mit der höchsten Rendite hat rund 25 Prozentpunkte mehr erwirtschaftet als jene mit der tiefsten Rendite. Mit ertragsreichen Vermögensanlagen profitieren die Versicherten von hohen Zinsgutschriften, und die Pensionskassen von der Möglichkeit, grössere Reserven für die Finanzierung der Rentenleistungen zu bilden.

Themenspezifische Specials

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